Der Schritt sich im Alter im Ausland pflegen zu lassen kann verschiedene Hintergründe haben, deswegen die Frage. Ist eine Altepflege im Ausland sinnvoll? Einerseits locken unterschiedliche Länder, wie beispielsweise Ungarn, Tschechien oder die Slowakei mit Pflegeangeboten und Seniorenresidenzen deren Preis weit unter dem inländischen liegt. Anderseits kann auch der Wunsch nach Klimaveränderung, mehr Sonnenschein wie etwa in Spanien oder die Sehnsucht danach, an exotischen Orten wie z.B. Thailand seinen Lebensabend zu verbringen eine Rolle spielen.

Die Kostenfrage bei einer Altenpflege im Ausland

Die Pflege im Alter oder ein Platz in einer Seniorenresidenz in Deutschland ist unbestritten eine teure Angelegenheit. Für die höchste Pflegestufe ist in Deutschland mit einem monatlichen Kostenaufwand von circa 3000 Euro zu rechnen. Die Pflegeversicherung leistet davon einen Maximalanteil von 2000 Euro, der restliche Betrag muss privat zugezahlt werden. Wenn keine zusätzlichen Einnahmen oder Rücklagen vorhanden sind wird es schwer. Dabei sind ähnliches Pflegeangebot beispielsweise in der Slowakei bei ähnlichem Standard bereits für die Hälfte oder sogar noch weniger der Kosten zu haben.
Dennoch sollte der finanzielle Aspekt vorab genau durchkalkuliert werden, da das Pflegegeld im EU-Ausland möglicherweise nicht im vollen Umfang gezahlt wird. Auch muss bedacht werden, dass Pflegebedürftige im Nicht-Eu-Ausland keine finanzielle Unterstützung vom deutschen Pflegesystem erhalten.

Gründliche Vorbereitung

Wer sich dafür entscheidet, im Alter ein Pflege- und Betreuungsangebot im Ausland in Anspruch zu nehmen, sollte aber nicht nur die finanzielle Seite genau beleuchten. Um sicherzugehen, dass das Pflegeangebot den Qualitätsansprüchen und individuellen Erwartungen entspricht, muss zuvor genau nachgefragt werden, welche Leistungen inbegriffen sind und inwiefern Spezialpflegeangebote z.b. im Bereich Demenz oder Dialyse vorhanden sind. In jedem Fall bietet es sich an ein Probewohnen zu vereinbaren, bevor eine endgültige Entscheidung für eine Residenz im Ausland getroffen wird.

Vor- und Nachteile der Pflege im Ausland

Normalerweise gibt es im Ausland keine Pflegestufen, dass bedeutet das ein einmal vereinbarter Preis für alle Leistungen gilt (insofern es ­keine anderweitigen Vereinbarungen gibt). Zudem ist häufig mehr Pflegepersonal vorhanden, als dies in Deutschland der Fall wäre. Dadurch kann im Regelfall eine zeitintensivere Betreuung der Bewohner erfolgen. Allerdings bedeutet ­ein Pflegeaufenthalt im Ausland auch, dass der Pflegebedürftige aus seinem gewohnten Umfeld gerissen wird, wodurch auch der regelmäßige Kontakt zu Freunden und der Familie erschwert wird. Zudem können Anpassungsschwierigkeiten entstehen, bedingt durch die andere Mentalität und Sprache. In jedem Fall sollten Vor-und Nachteil sorgfältig gegeneinander abgewägt werden, damit jeder die für sich persönlich beste Entsheidung fällen kann.

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